Spachteln der Bleche - aber worauf achten?

Fragen und Antworten rund um die Technik
Thomas Hoffmann
fleißiger Poster
Beiträge: 13
Registriert: 23.07.2007, 20:37
Wohnort: Neu-Ulm

Spachteln der Bleche - aber worauf achten?

Beitrag von Thomas Hoffmann » 28.07.2007, 14:52

Hallo.

Mein Bus ist beklankt und die Bleche sind aufgenietet.
Nun ist der Lack in die Jahre gekommen und die Nieten tun Ihr eigentliches
dazu. An den Stellen an denen die Bleche aufeinander treffen wurde
gespachtelt und diese Stellen reisen nun. Was muss ich nun bei der
"Renovierung" beachten. Welche Spachtelmasse soll ich verwenden?

Was gibt es für Tipps? Nein, ich möchte eigentlich nicht alle Bleche
komplett entfernen :-)

Grüße

Thomas
Thomas Hoffmann
Thomas.Hoffmann@celos.de

Tauchteddy

Beitrag von Tauchteddy » 29.07.2007, 12:32

Ich habe die Stöße deswegen nicht gespachtelt, sondern mit Weicon, einem MS-Ploymer verfugt, in der Hoffnung, dass das nicht reißt. Der Lack darüber reißt natürlich trotzdem :?

Harald
Clubmitglied
Beiträge: 118
Registriert: 03.11.2004, 17:53
Wohnort: 21255 Tostedt

Nahtstellen abdecken

Beitrag von Harald » 29.07.2007, 14:55

Du must die Stösse Grossflächig mit mit Matten und (ich glaube es heist so) polyakrülharz abdecken und dann entsprechend anspachteln.Sonst reist durch die Verwindung des Chassie jede Nahtstelle. Wenn du in der Lage bist und Mut hast kannst Du die Stösse auch verzinnen.Icch würde diese alte Technick nicht anwenden den zum verzinnen der Lötstelle must du mit Salzsäüre an der der Lotstelle reinigen.Das ist vorprogramierter Rostfrass.Gruß Harald

Strubbel
fleißiger Poster
Beiträge: 39
Registriert: 05.12.2006, 17:43
Wohnort: Gießen
Kontaktdaten:

Beitrag von Strubbel » 29.07.2007, 14:56

Ich hab mir von einem Karrosseriefachmann einen Rat deswegen geholt: Bleche anpassen mit einem Spalt von ca 3-4mm und zuschweißen. Wenn die Naht abkühlt werden die Bleche gleich gespannt dann einfach glatt schleifen und lackieren. Auf die horizontalen Fugen Zierleisten drauf und fertig.
Ein SETRA produziert KEINEN Feinstaub, er wirft mit Briketts

Thomas Hoffmann
fleißiger Poster
Beiträge: 13
Registriert: 23.07.2007, 20:37
Wohnort: Neu-Ulm

Beitrag von Thomas Hoffmann » 29.07.2007, 17:00

Wow. Super und besten Dank für die vielen Antworten.

Hmmm. Aber was mach ich jetzt. Jede Antwort hat was. das grüßte
Problem, egal was ich mache ist, dass die Bleche ja schon drauf sind,
also ich had das Spaltmaß ja vorgegeben. Ich denke ich werd nun mal eine
Stelle komplett abschleifen und mir das Maß mal ansehen.

Das mit dem Verzinnen ist eigentlich die älteste und auch tradizionellste
Methode. Ich denke das muss ich mir überlegen.

das mit den Matten ist auch gut - Epoxy eetc. aber dann muss ich ja 16 kg
Spachtel auftragen und das mit meinen Spachtelkenntnissen - ich denke danach solltet Ihr alle Schleifpapieraktioen kaufen :-)

Ich werde mal einen alten Hasen in Sachen Larrosseriebau fragen.

Ich geb Euch bescheid was raus kam.

Schönen Sonntag noch

TH
Thomas Hoffmann
Thomas.Hoffmann@celos.de

Oliver
Administrator
Beiträge: 198
Registriert: 01.09.2004, 21:42
Wohnort: Pöttmes
Kontaktdaten:

Beitrag von Oliver » 29.07.2007, 21:26

Ich weiß zwar nicht, ob er dafür geeignet ist: Weicon Flex 310M. Das ist ein Polymerkleber, wird in Kartuschen wie Silikon angeboten. Trocken schleif- und überlackierbar. UV-beständig. hochelastisch. Frag doch mal bei Weicon an, ob der Kleber für sowas geeignet ist.

Arno
Clubmitglied
Beiträge: 76
Registriert: 13.06.2007, 18:34
Wohnort: Hessen

Beitrag von Arno » 01.08.2007, 20:35

Hatte diese Woche für mein S6 den Lackierer zu Besuch, und der meinte, die Spalten sollten verzinnt werden (von einen Fachmann). Spachtel vierliert wohl immer die Haftung an den Stoßkanten, was auch irgendwann durch den Lack hindurch kommt. An dem Verzinnen würde ich nicht all zu leichtfertig rangehen, denn es ist schierig, die Hitzeverteilung genau zu kontrollieren bei solchen Flächen. Und falls du Alubleche hast: Die schmelzen bei 660 Grad :shock:

Benutzeravatar
jdiel
fleißiger Poster
Beiträge: 13
Registriert: 26.08.2005, 18:38
Wohnort: Schmalfeld 24640

Beitrag von jdiel » 26.10.2007, 11:24

Ich habe auch schon mit gerunzelter Stirn vor meinen gerissenen Spachtelstellen gestanden. Es war sogar schon Feuchtigkeit reingezogen und Rostwasser rausgelaufen.
Fachleute haben mir gesagt, dass Alles, was ich machen werde, nur von kurzem Erfolg gekrönt sein wird und diese Stellen immer wieder aufreissen.

Daher habe ich mich kurzfristig nur zu konservierenden Massnahmen entschlossen:
- Die Stellen vorsichtig erwärmen (Haarfön, Keine Heissluftpistole), um die Feuchtigkeit herauszuholen.
- Danach über die Risse in ganzer Länge und Breite einen Streifen eines!!!! hochwertigen dünnen Klebefilms (z.B. Tesafilm -> Versuche machen) geklebt und nach dem festen anrollen und entfetten mit der Originalfarbe lackiert.

Die Stelle ist sichtbar, fällt aber nur gering auf.

Ich kann jetzt ruhig schlafen, da der Rost unter dem Spachtel (so hoffe ich)keine neue Nahrung bekommt.

Viele Grüsse
Jürgen

Oliver
Administrator
Beiträge: 198
Registriert: 01.09.2004, 21:42
Wohnort: Pöttmes
Kontaktdaten:

Beitrag von Oliver » 26.10.2007, 11:38

Das Problem eines jeden Spachtels ist es, dass er sich beim Aushärten zusammenzieht. Das führt dazu, dass Feuchtigkeit eindringen kann. Polysterspachtel ist da besonders fleißig beim Zusammenziehen.

Besser eignet sich Epoxydspachtel. Dieser ist teurer als Polyesterspachtel, trocknet langsamer, aber zieht sich nur sehr wenig zusammen. Ich habe hier einen Versuch gestartet an meinem Bus: Mit der Flex gründlich entrostet, Epoxyspachtel drauf, trocknen lassen. Nix lackiert, nix geschliffen. Das ist nun ein Jahr her. Seitdem ist an der Stelle kein neuer sichtbarer Rost entstanden.

Henning B
Kontaktmann
Beiträge: 38
Registriert: 03.11.2004, 20:25

Re: Spachteln der Bleche - aber worauf achten?

Beitrag von Henning B » 09.05.2008, 07:44

Guten Tag,

Es ist ja ein immer wieder aktuelles Thema, deshalb noch eine so späte Ergänzung. Ich stand 1984 vor derselben Frage. Und habe sie dann mit dem Schutzgasschweißgerät beantwortet. Ich habe sämtliche Stöße mit der Flex mit Drahtbürste bzw. Schruppscheibe blank gemacht und, immer in kurzen Abschnitten, lückenlos verschweißt. Die Nähte dann glatt geschliffen und nur zum Ausgleich normalen Spachtel aufgebracht. Auch heute noch gibt es dort nirgendwo Rostpickel, geschweige denn Risse oder Aufwerfungen. Auch an der Rückseite, die wegen der Unzugänglichkeit unbehandelt blieb, hat sich in den Jahren allenfalls Flugrost gebildet. Das erkenne ich immer einmal wieder, wenn ich im Zuge von Umbaumaßnahmen solche Stellen frei lege. Ansonsten ist und bleibt Bleimennige weiterhin der beste Korrosionsschutz bei älteren Blechen. Da sie hygroskopisch ist, muss sie allerdings einmal mit irgendeinem Lack abgedeckt werden.

Viel Erfolg wünscht Euch


Henning B
Henning B.ossow

Antworten