Setra Geschichte

Zu Beginn der 50er Jahre wurden Omnibusse auf herkömmlichen Lkw-Fahrgestellen aufgebaut. Aufgrund der damaligen großen Nachfrage und einem gewissen Konkurrenzdenken wurden die Karosseriefirmen plötzlich nicht mehr mit der notwendigen Menge an Fahrgestellen beliefert. Eine solche Situation war 1950 gegeben. So stellten sich Otto Kässbohrer und sein Chefkonstrukteur Georg Wahl die Frage, ob das Lkw - Fahrgestell eigentlich notwendig sei. Konnte man nicht ein selbsttragendes Fahrzeug entwickeln?

Trotz aller Warnungen ging man diesen neuen Weg und schon 1950 wurde der erste "SeTra"-Omnibus fertiggestellt. Die Fahrversuche und Messungen bestätigten die Erwartungen und die Fahreigenschaften stellten alles Bisherige in den Schatten. So wurde dann 1951 der erste "SETRA Typ S8", die Bezeichnung hatte er aufgrund seiner 8 Sitzreihen erhalten, vorgestellt. Mit diesem Fahrzeug war es gelungen, alle gesteckten Ziele zu erreichen die da waren: geringes Eigengewicht, erhöhte Festigkeit des Wagenkörpers und dadurch mehr Sicherheit, Einbau eines Heckmotors, wirtschaftliche Raumausnutzung, mehr Gepäckraum zwischen den Achsen und mehr Bequemlichkeit für die Fahrgäste. Damit hatte die Geburtsstunde des SETRA geschlagen.

Setra S8

Dieser SETRA war das Urmodell. Ihm folgten sehr bald weitere Typen wie S 10, S 11 und S 12, letzterer sogar schon als Hochdecker. Wie erfolgreich dieses Fahrzeug war, zeigte die Tatsache, daß bereits nach 4 Jahren der tausendste SETRA das Werk verließ.

Im März 1955 folgte als weiteres Model der SETRA S 6. Auch dieses Fahrzeug wies eine Reihe technischer Neuerungen auf, wie z.B. ein Fahrwerk mit Einzelradaufhängung vorn und hinten, mit Schwingachsen sowie einer wartungsfreien Gummi-Torsionsfederung.

Progressiv war auch das Triebwerk, welches in Blockbauweise Motor, Getriebe und Differential vereinigte. Mit seinen Fahreigenschaften und seiner Wendigkeit machte er sich sehr schnell viele Freunde. Er ist bis zum heutigen Tage der kleinste SETRA geblieben, der je gebaut wurde. 1170 Stück sind von diesem Fahrzeug gebaut worden und noch heute kann man so einem Fahrzeug auf der Straße begegnen.

1959 wurde von Otto Kässbohrer das Baukasten-Prinzip eingeführt. Mit diesem Baukasten-Prinzip entstand die erste SETRA-Baureihe der Typen S 9 - S 15. Konsequent weiterentwickelt wurde diese Baureihe 1967 durch die 2. Modellgeneration vom Typ S 80 bis S 150 abgelöst. 1976 hatte die Baureihe 200 Premiere, die im August 1991 wiederum durch die Baureihe 300 abgelöst wurde. Aktuell ist die Baureihe 500, so z.B. das Flaggschiff : S 517 HD, ein Hochdecker mit 14 Meter Länge.

Ein nettes Video zum Unterschied gibts hier weiter unten.

Doch trotz aller Baureihen, der kleinste SETRA, der S 6, stieg zum gehegten und gepflegten Liebling der Selbstausbauer auf. Dieser Bus, auch Panorama- oder Baby-SETRA genannt, bietet den Vorteil, daß er mit dem Führerschein der alten Klasse III gefahren werden darf. So darf es auch keinen wundern, wenn man öfters eine Frau am Steuer dieses Fahrzeugs sieht. Doch auch immer mehr Busunternehmer haben inzwischen ihre Liebe zu diesem Bustyp entdeckt. Sie haben den S 6 restauriert und bieten ihn für Nostalgie- und Sonderfahrten jedermann an.